Mit einem zufriedenen Lächeln sind wir in den vergangenen Wochen durch unseren Obsthof gezogen. Die Apfelbäume tragen in diesem Jahr prächtig und die Ernte der Zwetschgen fällt sehr großzügig aus. Hat sich der Besuch eines Gehölzschnitt-Fachmannes zum Anfang des Jahres doch gelohnt, der gezielt ein Gleichgewicht zwischen Triebwachstum und Ertrag geschaffen hat. Dazu kommt natürlich, dass unsere Bienen mit ihrem Besuch während der Obstbaumblüte entsprechend zur Befruchtung beigetragen haben. Der Großteil all unserer Pflanzen kann sich nur durch die Bestäubung von Insekten fortpflanzen. Ohne diese Bestäubung würden diese Pflanzen auch keine Früchte tragen können.

Wir haben in unserem Gemüsegarten unter anderem natürlich viel blühende Küchenkräuter, die neben frischen Kräutern für die Menschen, auch Schmetterlingen und Bienen eine sehr gute Nahrungsquelle bieten. Ein Beispiel, wie jeder Einzelne mit geringem Einsatz etwas für seine persönliche Ernährung und gleichzeitig die Umwelt tun kann.

Wann sollte man denn nun die Äpfel ernten?

Hitze und Trockenheit setzten im Sommer 2015 den Obstbäumen tüchtig zu, aber im September begann auch bei uns die Apfelernte. Um festzustellen, ob die Frucht auch wirklich erntereif ist, sollte man die „Kipp-Probe“ durchführen. Kennst du die sogenannte Kipp-Probe?

Dazu kippst du den Apfel vorsichtig – so ca. um 90 Grad. Ernten könnt ihr dann, wenn sich der Stiel dabei problemlos vom Ast und nicht etwa vom Apfel löst. Sollte dies nicht so gut funktionieren, solltet ihr die Äpfel noch eine Weile hängen lassen.

Oft fallen Äpfel einfach runter und um dieses Fallobst unkompliziert aufzunehmen gibt es eine Hilfe. Das Obst kann man, ohne sich ständig bücken zu müssen völlig problemlos aufnehmen.

  • Der Apfel-Sammler ist ein altes viktorianisches Gartengerät, von uns neu aufgelegt.
  • Das Ganze geschieht ohne festen Druck und ohne Anstrengung. Gleichermaßen schonend für Obst und Rücken.
  • Kinderleicht und unkompliziert in der Handhabung.
  • Nimmt vom kleinen Mostapfel bis hin zum großen Speiseapfel alles auf.

Ein Apfel ist ein sehr gesundes Obst und hat sogar Schutzfunktionen.

Wie heißt es doch so schön: „an apple a day – keeps the doctor away“

Diesen Ruf, dass der Apfel zur gesunden Ernährung beiträgt, hat er zu Recht erhalten. Aus unserem Küchenalltag ist der Apfel nicht mehr wegzudenken. Wie schön, dass wir in Deutschland den Apfel ganzjährig frisch kaufen können – zum Glück, denn jede Jahreszeit bietet köstliche Rezepte für Äpfel! Pur schmeckt der Apfel z.B. als Rohkost in der Brotdose als Snack für Zwischendurch oder als knackiger Bestandteil des Müslis und kein Obstsalat kommt ohne Äpfel aus.

Nicht nur Kompott oder Apfelmus lassen sich bestens aus Äpfeln herstellen, sondern ganz lecker schmecken Apfelchutney oder Apfelschaum. Herrlich schmecken Äpfel in süßen Hauptspeisen,etwa einem Apfelpfannkuchen, als Begleitung zum Kaiserschmarrn oder in einem Auflauf mit Äpfeln und Birnen. Vor allem Zimt und Nüsse harmonieren bestens mit dem Apfel, aber auch sehr gut mit Vanillesauce. Im Winter ist natürlich der Bratapfel, der absolute Star unter den Leckereien mit Apfel, während ganzjährig Apfel im Kuchen, Strudel oder sogar im Brot verbacken werden kann.

Aus dem Großteil unserer Äpfeln haben wir uns unseren eigenen Apfelsaft pressen lassen. Dazu haben wir sie einfach zu einer Mosterei gefahren und gleich in Flaschen füllen lassen. Der Saft kann jetzt bis zu zwei Jahre gelagert werden. (Ich glaube kaum, dass er so lange reichen wird… so lecker wie der schmeckt!)

Die Äpfel sind auch noch gesund!

Schon unsere Eltern kannten den Apfel als ein hervorragendes Mittel gegen Durchfall und Erkrankungen im Magen und Darmbereich. Bei einer chronischen Verstopfungempfehle ich daher abends zwei bis drei geriebene Äpfel (mit Schale) unter Zugabe eines Esslöffels Weizenkleie, zu essen. Wenn jemand unter einem erhöhten Cholesteringehaltes im Blut leiden, sollte er es sich zur Regel machen, täglich mindestens zwei Äpfel zu essen. Eine Trinkkur, d.h. täglich zwei bis drei Tassen Tee aus Apfelschalen zu trinken, tun dem ganzen Stoffwechsel gut.

Bei Durchfallerkrankungen empfehle ich einen geriebenen Apfel, ohne Kerngehäuse – aber mit Schale und mit Bröseln eines möglichst alten Zwiebacks zu vermengen und diesen Brei mit einer Tasse Tee einzunehmen.

Hier stelle ich euch einige bekannte Apfelsorten vor:

Der Apfel (wissenschaftlicher Name Malus), zählt wie die Birnen und Quitten zu den Kernobstgewächsen. Unter den ca.20.000 Apfelsorten, gibt es alte, neue und gekreuzte Sorten. Von süß bis sauer hat jeder Apfel sein eigenes Aroma und das kommt nicht nur beim rohen Apfel zur Geltung, sondern auch in sortenreinen Apfelsäften und bei anderen Gerichten mit Äpfeln.

Welche Äpfel ihr für einen gedeckten Apfelkuchen und welche Sorte sich besser für ein würziges Chutney verarbeiten lässt, verrate ich euch hier.

Boskoop: Ein Apfel mit fruchtig-säuerlichem Geschmack, das Fruchtfleisch ist fest, würzig, saftig, später mürbe. Dieser Apfel eignet sich zum Backen, lässt sich gut lagern und schmeckt von November bis April am besten.

Braeburn: Tafelapfel mit knackig-süßem Geschmack und festem Fleisch. Er stammt aus Neuseeland, wird jetzt aber auch in Deutschland angebaut.

Cox Orange: Würziger Frühherbstapfel mit feiner Säure und festem Fruchtfleisch, das durch die Lagerung angenehm mürbe wird. Die kleinen bis mittelgroßen Äpfel sind am besten von Ende September bis März.

Elstar: Die Kreuzung aus Golden Delicious und Ingrid Marie hat einen fein säuerlichen Geschmack, dazu saftig – knackiges Fruchtfleisch von weiß – gelblicher Farbe. Genussreif ist dieser Apfel von Ende September bis Mai.

Gala: Einer der beliebtesten Äpfel. Genauso wie die zufällige Weiterzüchtung Royal Gala ist er sehr süß, mäßig saftig und aromatisch. Diesen Apfel sollten Sie am besten ganz frisch genießen (spätestens im März), denn nach dem Säureabbau wirkt der Apfel rasch fade.

Gloster: Die säuerliche und mäßig saftige Kreuzung aus Glockenapfel und Richard Delicious lässt sich gut lagern, schmeckt von November bis Mai am besten. Das Fruchtfleisch dieses Apfels ist mittelfest.

Golden Delicious: Anfangs ist das Fruchtfleisch von diesem Apfel fest und knackig, nach einiger Zeit leicht mürbe. Der Geschmack ist süß – aromatisch, was den Zufallssämling aus den USA zum beliebten Tafelapfel macht. Am besten ist dieser Apfel zwischen Oktober und Juli.

Idared: Die USA – Kreuzung ist mittelgroß und gut lagerfähig. Der Apfel hat rosa – weißes Fruchtfleisch, wenig Säure und ein schwaches Aroma. Er schmeckt von Januar bis Juli.

Jonagold: Dieser Apfel wurde in Amerika aus Golden Delicious und Jonathan gekreuzt. Er schmeckt süß und aromatisch, hat eine feine Säure. Genussreif ist dieser Apfel von Oktober bis Juli.

Gravensteiner: Gehört zu den wenigen „alten Sorten“, die heute noch relativ häufig angebaut werden. Sein typisches Aroma mit dem saftigen Fruchtfleisch macht ihn zu einem gern gegessenen Apfel, der leider nicht zur Lagerung geeignet ist und nach der Ernte im September bis zum Jahresende verzehrt sein sollte.